Grenzen...
...der alten Holzhäuser Gemarkung erkundeten wir mit vielen Teilnehmern während zwei Grenzwanderungen. Am 11.10.2003 erwanderten wir den nord-östlichen Gemarkungsteil unseres Dorfes. Im folgenden Jahr, am 15.05.2004, nahmen wir dann den süd-westlichen Teil 'unter unsere Füße'. Grundlage waren jeweils alte Flurkarten und die 'Grentze-Beschreibung von 1750' aus dem Lager-, Stück- und Steuerbuch der Dorfschaft Holzhausen, Ambts Gudensbergs.(Mit freundlicher Genehmigung des Staatsarchivs Marburg)
"Die Grentze um hiesige Feldmarck fängt sich an der Ecken bey Hertingshaußen an Conrad Nachbars Garthen, die Schlufft genannt an, und gehet von da die Heide herauf biß an den Hohlenweg, so von Hertingshaußen nach Griffta, gehet fort an biß auf Friedrich Krugs von der Heüdstatt land, von da an dem Heüdstätter Feldt herunter biß auf Andreas Strippels Garthen alhier, weiter in den Graben herunter biß auf die Grifftische Pfingst=Gemeinde, von da auf dem Herrschafftl. Meyerlande herauf biß auf den Hollunderstaüden…"
Schwierige Texte für den heutigen Sprachgebrauch! Nach einigen Erklärungen wussten jedoch alle Teilnehmer, wie die Gemarkungsgrenzen früher verliefen, zumal noch heute viele der alten Flurbezeichnungen gebräuchlich sind. Auch in den Gebiets- und Straßennamen unseres Dorfes finden wir lobenswerter Weise viele der alten Bezeichnungen wieder. Das alles fällt aber erst auf, wenn man die alte 'Grentze-Beschreibung' mal gehört oder gelesen hat. Originaltexte mit den entsprechenden Übersetzungen kann man natürlich in unserer Dorfchronik nachlesen.
Wir und alle Teilnehmer hatten viel Spaß bei den Wanderungen und den manchmal verschachtelten alten Grenzverläufen. Und erstaunt waren alle, wie groß doch die Holzhäuser Gemarkung ist